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Junge Spitze

■ Am Wochenende parteitagten die schleswig-holsteinischen Grünen

Die schleswig-holsteinischen Grünen wollen die erst 1995 vom Landtag beschlossene Direktwahl der Bürgermeister und Landräte wieder abschaffen. Nach lebhafter Diskussion erhielt gestern auf dem Landesparteitag der Grünen ein entsprechender Antrag eine knappe Mehrheit. Ein Gegenantrag von Landesvorstand und der Mehrheit der Grünen-Landtagsfraktion fand nicht die Unterstützung der Delegierten. Noch im Wahlprogramm 2000 hatten sich die Grünen für die Direktwahl ausgesprochen. Auf einem Kleinen Parteitag am 12. Mai hatte es kein klares Meinungsbild zu diesem Thema gegeben.

Auf ihrem Parteitag hatten sich die Grünen am Sonnabend auf familienpolitische Leitsätze verständigt. Darin werden „alle Lebensformen mit Kindern“ als Familien anerkannt, heißt es in dem Papier, das auch ein Abschaffen des Ehegatten-Splittings vorsieht. Gesellschaft und Politik müssten akzeptieren, dass das Wohl des Kindes Maßstab des Handeln sei, forderte Frauen- und Jugendministerin Anne Lütkes.

Der Fraktionschef der Grünen im Landtag, Karl-Martin Hentschel, zog eine positive Bilanz der Arbeit mit der SPD in der Landesregierung. Es sei auch in Zeiten knapper Kassen möglich, grünes Profil zu zeigen. Der Wunsch einer Delegierten, die Grünen sollten sich bei den Haushaltsverhandlungen mit der SPD für eine Rücknahme der Sparbeschlüsse einsetzen, fand wenig Resonanz.

Bereits am Freitagabend hatten die Grünen ihre Vorsitzenden neu gewählt. Mit der Wahl des 24-jährigen Björn Pistol und der Wiederwahl von Monika Obieray (49) wurde die Doppelspitze deutlich verjüngt. lno

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