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KommentarGartenzwerge

■ Warum sich zwei Bürgermeister bei der Hafenpolitik kräftig blamiert haben

Da redet der Bürgermeister von einer neuen Ära und von dem Ende einer jahrhundertealten Konkurrenz, und all das entlarvt sich jetzt als reine Schauveranstaltung. Die HHLA beendet die groß angekündigte Hafenkooperation mit Bremen, bevor sie überhaupt begonnen hat. Überraschend ist das nicht. Man staunt allerhöchstens darüber, wie sich zwei Regierungschefs vor die Presse stellen können, um eine Luftblase als großen Wurf zu verkaufen.

Das ist bestenfalls Naivität, vielleicht auch komplette Ahnungslosigkeit vom Hafengeschäft. Oder doch eine PR-Inszenierung wider besseres Wissen. Zwei Riesenunternehmen, denen es beiden ansprechend gut geht und die sich ein gutes Stück über die gegenseitige Konkurrenz definieren – wie hätten die fusionieren sollen?

HHLA und Eurogate sind zwei Konzerne, die einigermaßen gleichgewichtig sind. Es hätte im Fusionsfall keinen Senior- und keinen Juniorpartner gegeben, die Streitereien über die Vorherrschaft wären unter der Decke weiter gegangen. Völlig illusorisch, dass sich Bremen über einen Riesen-Auftrag für Hamburg gefreut hätte und umgekehrt. Und auch beim Thema Tiefwasserhafen achten HHLA und Eurogate eifersüchtig auf die eigenen Pfründe – mit Punktvorsprung für Bremen.

All das war zu ahnen – und die beiden Wirtschaftssenatoren Mirow und Hattig haben diese Bedenken formuliert. Aber die beiden Bürgermeister wollten sich in der Öffentlichkeit als große Visionäre darstellen. Sie erweisen sich nun als hafenpolitische Gartenzwerge. Peter Ahrens

Bericht Seite 22

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