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Betr.: Leserbrief von Götz Jeran „Existenz bedroht“, taz hamburg vom 28.06.01

Schlamperei

Der HIP HOP HAMBURG e.V. teilt die Befürchtungen der Kritischen Polizei. Wir wissen, daß nicht nur in einem Fall private Akten von einem Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes über Sprayer geführt wurden, sondern daß Sprayer auch an legalen Flächen fotografiert und observiert wurden. Später wurden sie dann irgendwann auf Bahnhöfen oder in Bahnen angesprochen, wo man ihnen mitteilte, man wisse, daß sie sprühen würden und wenn man sie erwische....dann......

Durch Begleitung zu Anwalts- oder Gerichtsterminen erfahre ich dann von Zeugenaussagen, die oft widersprüchlich sind, so dass man von Falschaussagen sprechen könnte. Viele Jugendliche haben bei einigen BGS-Beamten und bei vielen Sicherheitsdiensten der DB nicht mehr das Gefühl, daß dort neutrale Strafverfolger bei der Arbeit sind, sondern Hilfsorgane der DB, weil oft schlampig u. einseitig ermittelt wird und die Sprayer nicht differenziert werden, sondern man alle der HipHop-Bewegung zuordnet.

Es gibt Sprayer, die auf Bahngelände heftig zusammengeschlagen oder von mitgeführten, noch angeleinten Hunden mehrfach gebissen wurden. Natürlich haben diese Sprayer sich alle einer Festnahme entziehen wollen! Wie soll das ein Sprayer beweisen, wenn die Kameraden bereit sind, sich wechselseitig zu decken? Das hat inzwischen leider dazu geführt, daß sich einige Sprayer auch aufgerüstet haben, was wir sehr bedauern und dem entgegenzuwirken wir versuchen.

Barbara Uduwerella

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