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Das Bild des Philosophen

Eigentlich haben die Unis das Internet in Deutschland eingeführt. Nur haben die Geisteswissenschaften davon bis heute nicht viel gemerkt, jedenfalls gemessen an den Websites, die sie ins Web stellen. Reichlich konzeptlos dürfen sich meistens die paar Computerfreaks an einem Institut austoben. Das Ergebnis ist wenig geeignet, die eingefleischten Vorurteile dieser Fachrichtungen gegen elektronische Maschinen abzubauen. Als große Ausnahme ist deshab die Website der Kant-Forschungsstelle der Universität Mainz zu vermelden (www.uni-mainz.de/~kant/kfs). Mit ihrer sorgfältig gepflegten Bibliografie zur nun wahrlich schwer überschaubaren Sekundärliterur über den Philosophen, der trotzdem immer noch viel zu wenig gelesen wird, will sie natürlich vor allem Fachstudenten befriedigen. Eine Kostbarkeit auch für Laien ist aber die Dokumentation von Kant-Bildnissen, die das Institut unterhält. Einige der schönsten sind nun auch online abrufbar. Sie geben zu denken. Denn ganz offenbar war das Äußere des großen Gelehrten für seine mal ehrfürchtigen, mal auch spöttischen Zeitgenossen schwer verständlich. Kein Kant gleicht dehalb dem anderen – welch großer Geist war in diesem seltsamen Kopf . . .

niklaus@taz.de

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