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Akbar Gandschi verurteilt

TEHERAN afp/taz ■ Die umstrittene Iran-Konferenz der Heinrich-Böll-Stiftung hat weiter Nachwirkungen. Wegen „Gefährdung der Staatssicherheit“ ist der reformorientierte iranische Journalist Akbar Gandschi zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Der iranische Rundfunk meldete gestern unter Berufung auf die Teheraner Justiz, der 45-Jährige habe geheime Informationen gesammelt und die „Staatsicherheit in Gefahr bringen wollen“. Gegen das Urteil sei kein Rechtsmittel möglich. Gandschi gilt als prominentester Enthüllungsjournalist Irans. Durch seine Recherchen hatte er eine Verwicklung des iranischen Geheimdienstes in Morden an Intellektuellen nachgewiesen. Gandschi war bereits im Januar wegen seiner Teilnahme an der im April letzten Jahres von der Böll-Stiftung in Berlin organisierten Iran-Konferenz zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Anschließend wurde die Strafe auf sechs Monate reduziert. Die Konferenz über politische und religiöse Reformen in Iran war von Teherans geistlichen Machthabern als „antiislamisch“ verurteilt worden.

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