: carlo giuliani
Der Tote von Genua
Er ist der erste Tote eines G-8-Gipfels. Carlo Giuliani (23) wurde am Freitagabend von einem Polizisten erschossen, als er mit einem Feuerlöscher auf dessen Einsatzwagen zulief. Carlo war Mitglied der Bestia Punks, doch er galt nicht als militant, obwohl die Polizei ein Strafregister über den Geschichtsstudenten führte – wegen des Besitzes von Stichwaffen, Beamtenbeleidigung und Widerstands gegen die Polizei. Seit zwei Jahren wohnte Carlo in einer Wohngemeinschaft. Das Verhältnis zu seinen Eltern war gut. Sein Vater arbeitet bei einer Gewerkschaft und verantwortet eine lokale Fernsehsendung. Fast täglich ging Carlo über die Straße, auf der er erschossen wurde. Sie führt zur Piazza della Erbe, wo sich der 23-Jährige regelmäßig mit seinen Freunden traf. Für viele Globalisierungsgegner ist er zum Märtyrer geworden.
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