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londons u-bahn

Marode Röhre

Ohne sie würde die Weltstadt London nicht funktionieren. Sie sorgt dafür, dass die Angestellten in die Büros der Londoner City gelangen, und befördert Touristenscharen vom Big Ben zum Tower. Rund 2,5 Millionen Menschen benutzen täglich die Londoner U-Bahn.

„The tube“, die Röhre, wie sie im Volksmund genannt wird, ist das älteste Untergrund-Transportsystem der Welt. Schon 1863 wurde im Stadtzentrum der erste Tunnel für eine damals noch mit Dampf betriebene Eisenbahn eröffnet. 1890 wurde die erste elektrifizierte U-Bahn-Linie eingeweiht.

Heutzutage verkehren auf dem Streckennetz mit einer Länge von 391 Kilometern fast 500 Züge zwischen 260 Bahnhöfen. Betreiber ist die London Underground Litmited, eine Tochter der London Regional Transport. Diese wiederum untersteht direkt dem britischen Transportministerium.

Alle politischen Parteien – und die LondonerInnen sowieso – sind sich darin einig, dass „the tube“ dringend einer Modernisierung bedarf. Abgesehen von der kostspieligen Verlängerung der Jubilee Line, die das gescheiterte Prestigeprojekt „Millennium Dome“ an den Nahverkehr anschließen sollte, hat auch die Londoner U-Bahn unter der Vernachlässigung der öffentlichen Dienste in den Jahren der konservativen Regierungen gelitten. Schadhafte Züge, marode Strecken und verrottete Bahnhöfe sind die Folge. 1987 kamen 31 Menschen bei einem Feuer in der Station King’s Cross ums Leben.

Mangelhaftem Service und hohen Unfallgefahren zum Trotz dürfen die Fahrgäste in schöner Regelmäßigkeit höhere Fahrpreise bezahlen. Ein Einzelticket in Zone 1 kostet gegenwärtig 1,50 Pfund (4,79 Mark).  OP

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