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Beweismittel Uran

Pensionierter Erlanger lagerte 73 Milligramm angereichertes Uran zu Hause. Staatsanwalt ermittelt

NÜRNBERG afp/dpa ■ Der mutmaßliche Atomschmuggler von Erlangen hat 73 Milligramm radioaktives angereichertes Uran in seiner Wohnung aufbewahrt. Acht weitere Proben seien „strafrechtlich nicht relevant“, weil sie nicht oder nur unerheblich radioaktiv seien, sagte der Nürnberger Oberstaatsanwalt Wolfgang Träg gestern. Die Wohnung des früheren Siemens-Labormechanikers in der Nähe von Erlangen solle mit einem Geigerzähler nach weiteren Spuren radioaktiver Strahlung untersucht werden. Der Mann befindet sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft auf freiem Fuß.

Unklarheit herrschte zunächst über die Motive des 74-Jährigen. Träg bestätigte Medienberichte, wonach der Mann im letzten Oktober von sich aus alle zwischen 1971 und 1981 entwendeten Proben dem bayerischen Umweltministerium zu Verfügung gestellt habe. Er habe sie auf radioaktive Strahlung untersuchen lassen wollen, weil er sich dadurch die Anerkennung einer Hauterkrankung als Berufskrankheit versprach. Der Labormechaniker habe regelmäßigen Umgang mit radioaktiven Stoffen gehabt. Die Staatsanwaltschaft hatte bereits in letzte Woche ein Ermittlungsverfahren wegen unerlaubten Umgangs mit radioaktiven Stoffen eingeleitet. Dafür sieht das Strafgesetzbuch eine Geldstrafe oder Gefängnis bis zu fünf Jahren vor.

Beim Karlsruher Plutoniumdiebstahl hat Baden-Württembergs Umweltminister Müller (CDU) unterdessen den geforderten nachgebesserten Bericht geliefert. Er habe für die Kritik von Bundesumweltminister Trittin (Grüne) an seinem ersten Papier „überhaupt kein Verständnis“, so Müller. Mehr als Aufklärung und Sofortmaßnahmen seien „in der Kürze der Zeit weder möglich noch nötig gewesen“.

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