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Angriff auf Flughafen Sri Lankas

Ein Kommandotrupp zerstört 13 Militär- und Zivilmaschinen. Bei den Tätern handelt es sich vermutlich um tamilische Rebellen. Der Anschlag trifft mit dem Tourismus auch den wichtigsten Devisenbringer des Landes

DELHI taz ■ Gestern am frühen Morgen haben rund zwanzig Männer in Sri Lanka eine Luftwaffenbasis und den benachbarten internationalen Flughafen der Hauptstadt Colombo angegriffen. Die vorläufige Bilanz: zwölf Tote, davon acht Angreifer, von denen sich mehrere selbst in die Luft sprengten.

Niemand bekannte sich zu dem Anschlag. Es wird vermutet, dass es sich bei den Tätern um Kader der „Befreiungstiger von Tamil Eelam“ (LTTE) handelt. Die LTTE, die für einen unabhängige Staat im Norden und Osten des Landes kämpft, hat sich auch bei früheren Gelegenheiten nicht zu Anschlägen bekannt, die ihr zugeschrieben wurden. Wenige Stunden nach dem Angriff bombardierten Kampfflugzeuge der sri-lankanischen Luftwaffe Lager der LTTE , wie das Verteidigungsministerium mitteilte.

Der Sachschaden des Attentats ist beträchtlich. Acht Militärflugzeuge wurden in die Luft gesprengt. Nach Berichten von Reisenden wurden fünf Airbusse der sri-lankischen Fluglinie mit Granaten beworfen und in Brand gesetzt. Im Feuergefecht, das stundenlang anhielt, sollen auch Treibstofftanks in Brand geraten sein. Vier der acht Militärmaschinen sind Kampfjets, der Rest Hubschrauber und Übungsflugzeuge.

Es ist die Auswahl des Angriffsziels und die Methode seiner Durchführung, die eine LTTE-Täterschaft vermuten lassen. Die Gruppe war offenbar in die Sicherheitsringe um die beiden Flugplätze und die Hauptstadt eingedrungen, bevor sie den Tower und die Hangars der Luftwaffenbasis unter Granat- und MG-Feuer nahmen. Von dort beschossen sie die zivilen Airbus-Maschinen im angrenzenden Flugfeld des Bandaranike International Airport, 35 Kilometer außerhalb der Hauptstadt. Im Augenblick des Angriffs befanden sich mehrere hundert Passagiere in der Abflughalle, darunter viele Touristen. Der Flughafen wurde geschlossen und die Flüge nach Indien umgeleitet.

Ein wichtiges Indiz einer Urheberschaft der LTTE an dem Anschlag ist der Zeitpunkt. Der 24. Juli ist der Jahrestag des Ereignisses, das allgemein als Anfang des bewaffneten ethnischen Konflikts zwischen Tamilen und Singhalesen angesehen wird. An diesem Tag kam es 1983 in Colombo zu Ausschreitungen, bei denen über 400 Tamilen getötet wurden. Anlass war die Beerdigung von 13 Polizisten, die Tage zuvor in der tamilischen Stadt Jaffna bei einem Bombenanschlag gestorben waren.

Auch die Wahl des Ziels zeigt die Handschrift der Rebellen. Mit dem gleichzeitigen Angriff auf eine militärische und eine zivile Schlüsselinstallation schwächt die LTTE nicht nur die Kampfkraft der Luftwaffe, gegen die sie kein effektive militärische Abwehr hat. Der Anschlag dürfte auch fatale Folgen für den Tourismus haben, der sich bisher trotz Bürgerkrieg als wichtigster Devisenbringer behaupten konnte. BERNARD IMHASLY

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