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Mammoscreening mit ministeriellem Segen

■ Gesundheitsministerin Ulla Schmidt kam und besah sich Bremer Modellprojekt

Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) will flächendeckend das Mammografie-Screening zur Früherkennung von Brustkrebs einführen. Dies solle „so schnell wie möglich“ umgesetzt werden, sagte Schmidt zum offiziellen Start des Screening- Modellprojektes gestern im Bremer Rathaus. Das Projekt sei ein erster Schritt. Schmidt rief die Frauen gleichzeitig dazu auf, auch die anderen Vorsorgeuntersuchungen zu nutzen. Während in den Niederlanden 70 bis 75 Prozent aller Frauen diese nutzten, seien es in Deutschland nur 30 bis 35 Prozent. „Brustkrebs geht uns alle an.“ Wichtig sei, den Frauen die Angst bei diesem Thema zu nehmen.

„Vor einer rein technischen Sichtweise müssen wir uns hüten“, sagte die Bremer Gesundheits- und Frauenministerin Hilde Adolf (SPD) anlässlich des gestrigen Empfangs im Rathaus zum Start des Bremer Mammografie-Screenings. Das Screening ist eine Röntgen-Reihenuntersuchung an gesunden Frauen zwischen 50 und 69, von der sich Befürworter des Modellprojekts Erfolge in der Brustkrebs-Früherkennung und damit der Senkung der Sterblichkeitsrate in dieser Altersgruppe versprechen. Mehr als Zahlen und Wahrscheinlichkeiten zähle die Sicht der Frauen, sagte Adolf. Damit bestätigt sie die Forderung vieler Bremer Frauengruppen und der Landesfrauenbeauftragten Ulrike Hauffe, die sich für ein unabhängiges Beratungs- und Informationsangebot begleitend zu dem umstrittenen Projekt eingesetzt hatten.

Die Beratung wird jetzt nach zähem Ringen für ein halbes Jahr finanziert, erklärte Adolf. Sie versicherte, dass die Finanzierung auch danach für die gesamte Dauer des vorerst auf drei Jahre angelegten Modellprojektes „auf die Beine zu stellen ist“. Übernommen hat die Beratung das Bremer FrauenGesundheitsZentrum.

Die Bundesgesundheitsministerin besichtigte anschließend die Räume des Mammografie-Zentrums in der Knochenhauerstraße. Hier soll die unangenehme bis schmerzhafte Untersuchung für die Frauen so stressfrei wie möglich gemacht werden. Zehn bis 14 Tage dauert es, bis das Ergebnis da ist. Wenn die Auswertung einen Verdacht ergibt, bekommen die Frauen eine Aufforderung zu einer zweiten Untersuchung in der Frauenklinik im Zentralkrankenhaus St.-Jürgen-Straße.

Ein weiteres Mammascreening-Modellprojekt ist inzwischen in Wiesbaden und Umgebung angelaufen. Das dritte Programm in der Region Weser-Ems ist in Vorbereitung.

ei/dpa

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