piwik no script img

Neoliberale und Linke im Kabinett

BUENOS AIRES taz ■ Der designierte peruanische Präsident Alejandro Toledo hat am Donnerstag sein Kabinett vorgestellt, in dem marktradikale Technokraten die Oberhand haben. Wie erwartet wird sich mit Pedro Pablo Kuczynski ein orthodoxer Neoliberaler um das Ressort Wirtschaft und Finanzen kümmern. Kuczynski gilt als Mann des Vertrauens an der Wall Street. Er war in der Leitung der Bank First Boston International und Präsident des Latin American Enterprise Fund. Noch lebt er in Miami. Ihm wird als Kabinettschef ein weiterer Mann der transnationalen Konzerne zur Seite stehen: Roberto Dañino lebt derzeit noch in Washington und arbeitet in der einflussreichen Anwaltskanzlei Wilmer, Cutler & Pickering. Er sitzt in mehreren Verwaltungsräten, darunter auch in dem von Coca-Cola. Von Washington aus hat Dañino immer wieder Toledos Partei Perú Posible unterstützt. Mit Fernando Roospigliosi hat es aber auch ein ehemals linker Journalist an den Kabinettstisch geschafft. Der frühere Kolumnist der Zeitschrift Caretas und der Zeitung La República wird Innenminister. Er war bislang Pressesprecher Toledos. „Die Namen, die in Toledos Kabinettsliste auftauchen, lassen stark vermuten, dass Toledo vom Inka-Weg abgekommen ist und jetzt in Richtung Wall Street unterwegs ist“, kommentierte der sozialdemokratische Abgeordnete Javier Diez Canseco Toledos Kabinett. MAL

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen