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Mord an Devi aus Rache

Festgenommener gesteht Mord an früherer indischer „Banditenkönigin“ und Politikerin als Vergeltung

NEU-DELHI dpa ■ Der mutmaßliche Mörder der indischen Politikerin und früheren „Banditenkönigin“ Phoolan Devi hat die Tat als späte Rache für ein Massaker dargestellt. Der festgenommene Sher Singh Rana sagte, er habe Devi gemeinsam mit seinem Kusin getötet, um den Mord an 22 Männern aus seiner Thakur-Kaste 1981 zu rächen.

Beobachter vermuten jedoch, dass diese Version und die Empörung über den Mord an Devi für den Wahlkampf im nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesh benutzt werden soll. Devi, Abgeordnete im indischen Parlament, war am Mittwoch vor ihrem Haus erschossen worden.

Devi hatte sich 1979 einer Räuberbande angeschlossen, nachdem sie als Kind mehrfach vergewaltigt worden war. Sie soll 1981 mit ihrer Bande 22 Männer erschossen haben. 1983 stellte sie sich und saß elf Jahre lang im Gefängnis. Danach wurde Devi für die linke Samajwadi-Partei ins Parlament gewählt.

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