: hintergrund
Straßen & Kontrollen
Nur in Israel werden Straßen von Israelis und Palästinensern gemeinsam benutzt. In den palästinensischen Gebieten bestimmt die Herkunft, wer wo reist: Ein Netz von Umgehungsstraßen, so genannten „Bypass Roads“, verbindet die israelischen Siedlungen miteinander und mit dem israelischen Kernland. Diese Umgehungsstraßen verhindern, dass Siedler durch palästinensische Orte fahren müssen. Palästinenser dürfen erst ab 200 Metern Entfernung zum Straßenrand bauen. Allen Sicherheitsvorkehrungen zum Trotz werden immer wieder Siedler auf diesen Straßen attackiert.
Das palästinensische Wegenetz ist dünn und marode. Seit Beginn der Al-Aksa-Intifada im September 2000 hat die israelische Armee außerdem etliche Straßen gesperrt oder zerstört. Einer palästinensischen Statistik zufolge verbringt jeder Palästinenser über eine Stunde täglich an israelischen Straßensperren. Das hat nicht nur für die Ökonomie katastrophale Folgen: Mindestens vier Menschen starben, weil ihnen der Transport zum nächsten Krankenhaus verwehrt wurde. YAS
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen