: Späte Einsichten
Klaus Landowsky (CDU) findet jetzt, die Annahme der 40.000-Mark-Spende von Aubis war ein „Lebensfehler“
Erstmals räumt der im Frühjahr über eine Parteispende gestürzte ehemalige Berliner CDU-Fraktionschef Klaus Landowsky Fehler ein. Die Annahme der 40.000 Mark von zwei Managern der Immobilienfirma Aubis bezeichnete Landowsky gegenüber dem Tagesspiegel als einen „Lebensfehler“. Wenn ihm der nicht passiert wäre, hätte es für die SPD keine Handhabe gegeben, ihn „fertig zu machen“. Es sei eine Sekunde gewesen, in der er „nicht geschaltet“ habe. „Ich hätte sagen sollen: Packt das Geld ein, geht rüber zur CDU-Geschäftsstelle.“
Für die rund 4 Milliarden Mark Schulden der Bankgesellschaft Berlin fühlt sich Landowsky dagegen „nicht verantwortlich“. Ganz der Alte, betont Klaus Landowsky, er sei nicht Chef der Bankgesellschaft gewesen, sondern Vorstand des Tochterunternehmens Berlin Hyp. In den 22 Jahren auf diesem Posten habe er 21 Jahre lang „riesige Gewinne abgeliefert“. In den vergangenen zehn Jahren habe die Berlin Hyp „fast eine Dreiviertelmilliarde Mark an Steuern bezahlt“. Die Schieflage in der Bank sei nicht durch seine Fehler zustande gekommen, sondern durch den Leerstand von Immobilien im Osten.
Harsche Worte richtete Landowsky an die Adresse des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit (SPD), der mit Hilfe der Spendenaffäre das Ende der großen Koalition einläutete: „Wowereit hat im entscheidenden Moment seine Chance ergriffen, er hat also Machtinstinkt. Aber dass er persönlich diffamiert, dass er mir meine Ehre nehmen will, vergesse ich ihm nicht“, betonte Landowsky. DDP
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