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Coup geplatzt

■ Die Ufa zieht sich aus dem Kinoverbund mit der Cinemaxx AG zurück

Vor einem Jahr galt es als sein größter Coup: Hans-Joachim Flebbe verbündete seine Cinemaxx AG mit der Ufa-Theater Gruppe zum Kino-Anbieter Nummer eins in Deutschland. Ein Kinoverbund mit einem Umsatz von rund 500 Millionen Mark sollte entstehen und bis 2005 eine komplette Fusion beider Unternehmen über die Bühne gehen. Doch diese Rechnung ging nicht auf. Von September an tritt die Ufa mit ihrem Management wieder als eigenständiger Wettbewerber gegen alte Konkurrenten an. Sie geht dazu aber nicht nach Düsseldorf zurück, sondern verbleibt in Hamburg.

Die Cinemaxx AG bleibt mit einem Anteil von zehn Prozent mit der Ufa verbandelt. „Wir sehen das als strategische Beteiligung“, sagte Firmen-Sprecher Arne Schmidt. Die Frankfurter Börse honorierte den Bruch gestern mit einem Kursaufschlag von mehr als fünf Prozent auf über fünf Euro. 2002 rechnet Cinemaxx mit schwarzen Zahlen als Ergebnis der Umstrukturierung. 48 Kinos mit 90.000 Plätzen zählt das Unternehmen, darunter 48 Multiplex-Anlagen. Nach der Expansion der Vorjahre werden laut Schmidt in diesem Jahr insgesamt nur noch drei Kinos eröffnet.

Auch die Ufa schreibt noch rote Zahlen: „Wir sind auf gutem Weg, aber noch nicht über den Berg“, sagte Ufa-Sprecher Uwe Kattwinkel. Das Management, das von Düsseldorf nach Hamburg kam, hat erste Schritte für eine für 2003 angepeilte Trendwende eingeleitet: die Zahl der Sitzplätze wurde von 90.000 auf 60.000 reduziert, auf 230 Leinwänden in 43 Kinos an 22 Standorten werden Filme gezeigt. Offenbar trauen die Gesellschafter der Ufa, der US-Versicherungskonzern Pricoa Capitals und die Beteiligungsgesellschaft Apax Partners, ihrem Unternehmen mit rund 160 Millionen Mark Umsatz allein noch mehr. Almut Kipp

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