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Nazi-Schmierereien

Die Jüdische Gemeinde Adass Jisroel in Tiergarten fordert nach Farbanschlag mehr Schutz für ihre Gedenkstätten

Zum zweiten Mal in dieser Woche ist in Berlin eine jüdische Gedenkstätte geschändet worden. Wie die Senatsverwaltung für Inneres gestern meldete, haben Unbekannte am Mittwoch das Mahnmal der israelitischen Synagogen-Gemeinde Adass Jisroel in Berlin-Tiergarten mit zwei Hakenkreuzen und vier schwarzen Strichen verschandelt. Die Gedenkstätte soll unter anderem an ermordete Rabbiner und Dozenten der Gemeinde erinnern. Am vergangenen Sonntag waren Hakenkreuze am jüdischen Mahnmal in der Levetzowstraße in Berlin-Mitte entdeckt worden.

Die Adass-Jisroel-Gemeinde ist davon überzeugt, dass es sich bei der Sachbeschädigung um die Tat von Menschen rechter Gesinnung handelt.

Die Gesamtzahl von Denkmalschändungen in Berlin hat sich nach Einschätzung der Polizei in letzter Zeit nicht drastisch erhöht. Die Taten der vergangenen Tage stellen aber auch keine Ausnahmefälle dar, so ein Sprecher der Polizei.

Die Adass-Jisroel-Gemeinde fordert daher von Polizei und dem Innensenat einen wirkungsvolleren Schutz aller jüdischen Stätten. Dr. Mario Offenberg, Geschäftsführer der Adass-Jisroel-Gemeinde, kritisierte gestern eine „Ungleichbehandlung“ jüdischer Einrichtungen in Berlin. „Da herrscht eine gewisse Stiefmütterlichkeit“, so Offenberg. Auch dem „schwächsten Glied“ müsse Schutz gewährt werden.

Bislang werden in Berlin 52 israelische Einrichtungen von 238 Polizisten rund um die Uhr bewacht – darunter vor allem Stätten, in denen sich viele Menschen aufhalten wie jüdische Schulen, Synagogen und Botschaften. Gerade die Bewachung der israelischen Botschaften den speziellen Schutzmaßnahmen von jüdischen Einrichtungen zuzurechnen, findet Mario Offenberg absurd. „Das eine hat doch mit dem anderen überhaupt nichts zu tun. Das ist doch nur eine Frage der internationalen Höflichkeit.“ YVONNE GLOBERT

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