Prächtig glänzt's

■ Ein bisschen Kultur für die HafenCity: Ein eigenes „maritimes“ Festival soll es schon im kommenden Jahr geben

Ein exzellenter Mix soll sie werden, originär Hamburgisch – und einzigartig noch dazu: die mit zunehmender Wahlkampf-Nähe immer mantraartiger beschworene HafenCity, deren MacherInnen sich auch in puncto Kultur nicht lumpen lassen wollen: „Kulturelle Glanzlichter“ will man, so Bürgermeister Ortwin Runde und Kultursenatorin Christina Weiss gestern unisono, in dem „einzigartigen Areal“ setzen. Wie all das im Einzelnen aussehen soll, bleibt aber vorerst vage.

Trotzdem: Mit dem HafenCityEvent, einem „maritimen Kulturfestival“, das künftig jährlich wiederkehren wird, soll im kommenden Jahr die Belebung (Ortwin Runde: „Jetzt geht es ans Erleben“) des Gebietes beginnen; alle Kulturinstitutionen seien, so Weiss, zur Teilnahme aufgefordert. Zum Auftaktgeschehen beitragen soll auch das 2002er Festival ArtGenda, das alle zwei Jahre junge Kunst des Ostseeraums präsentiert und im kommenden Jahr auf dem Gelände der HafenCity residiert.

Und auf Dauer? Soll, so ist es geplant, nicht nur ein Haus der Fotografie auf dem Gelände entstehen, „vielleicht können wir auch das kommunale Kino dort ansiedeln“, so Weiss. Und nicht nur das: Auch ein Maritimmuseum will man im Überseequartier, dem Zentrum der Hafencity, einrichten. Ein eigenes neues Gebäude soll dafür hochgezogen werden, vielleicht die Sammlung Tamm darin untergebracht werden. Finanzen soll die öffentliche Hand beisteuern. Welche Auswirkungen dies auf die Finanzierung der restliche Museumslandschaft haben wird, liegt noch im Dunklen.

Vage bleibt auch die Funktion des HafenCity-Forums, eines zehnköpfigen Gremiums aus Architektur-, Kunst- und Stadtplanungs-Experten, das das Projekt HafenCity beratend begleiten soll. Ausgewiesene Kenner wassernaher Architektur, etwa der niederländische Reichsbauminister Jo Coenen sowie Andreas Feldtkeller, Tübinger Spezialist für bürgernahes Bauern, aber auch Kaspar König, Leiter des Kölner Museum Ludwig und Elisabeth Schweeger, Intendantin des Frankfurter Schauspielhauses, werden dem Gremium, das zwei- bis dreimal jährlich tagen soll, angehören. Ob die Expertenrunde aber konkrete Konzepte erarbeiten soll und ob man notfalls gewillt ist, sich nach den erlauchten Köpfen zu richten? „Also, vorschreiben lassen wir uns von diesem Gremium natürlich nichts“, wettert Stadtentwicklungssenator Willfried Maier. „Das gibts ja in keiner Stadt, wo kämen wir da hin!“ Öffentliche Diskussionsforen abhalten dürfen die zehn allerdings schon. Ist ja schon mal was. Petra Schellen