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Lampenfieber

taz: Was zeichnet die beginnende Spielzeit aus?

Intendant Klaus Pierwoß: Wir stehen selbst mit Neugierde vor unserem Spielplan, denn letztlich realisiert sich ja alles erst auf der Bühne. In dieser Saison gibt es, wie in keiner anderen bisher, eine Konstellation von Stückentscheidungen und Regisseuren, die in ihrer Vielfalt und Heterogenität noch nie so spannungsreich war.

Haben Sie Lampenfieber?

In jedem Intendanten gibt es ein Potential von Vorfreude und Unsicherheit – die meisten werden das nie los. Wir spielen eben ohne doppelten Boden, dafür mit einem hohen Adrenalinspiegel. Lampenfieber ist für mich eine Mischung aus Erregtheit und Neugierde.

Auf welche Premiere sind sie denn besonders neugierig?

Alle vier Herzkammern unseres Vier-Sparten-Hauses werden mit hoher Frequenz schlagen. Besonders spannend ist natürlich Konstanze Lauterbachs erste Bremer Opernarbeit, die „Lady Macbeth von Mzensk“ von Schostakowitsch. Da trifft ein eruptives Stück Musiktheater auf eine vulkanöse Regisseurin. „Der Jude von Malta“ ist ein risikoreiches Stück; ich freue ich mich sehr, dass wir „Dantons Tod“ in der Bürgerschaft spielen, also Büchners Sicht auf die menschlichen Abgründe von Politik vor Ort präsentieren können. Das Bild von „Stadttheater“ als einem unbeweglichen Apparat trifft auf Bremen ganz bestimmt nicht zu. HB

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