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Revision gegen „Zigeunerjuden“

KEMPTEN dpa ■ Die Staatsanwaltschaft will das umstrittene „Zigeunerjuden“-Urteil des Landgerichts Kempten nicht hinnehmen. Gegen den Freispruch des Exchefs der „Republikaner“ im Oberallgäu, Hermann Josef Reichertz, sei Revision eingelegt worden, so der Leitende Oberstaatsanwalt Günter Meltendorf gestern. Das Gericht hatte den 65-Jährigen am Montag von dem Vorwurf freigesprochen, den Vizepräsidenten des Zentralrats der Juden, Michel Friedman, beleidigt zu haben. Reichertz hatte ihn im November in einer Presseerklärung als „Zigeunerjude“ bezeichnet. Friedman und der Präsident des Zentralrats der Juden, Paul Spiegel, nannten das Urteil einen Offenbarungseid der Justiz. Das Urteil sei kontraproduktiv und ermutige Rechtsradikale, den Weg der persönlichen Beleidigungen weiterzugehen. Die Berufungskammer hatte die Aussage als Werturteil gewertet, das Friedman nicht in seiner Persönlichkeit verletze und von der Meinungsfreiheit gedeckt sei. Sie sei kein Angriff auf die Menschenwürde.

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