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Streitpunkt IWF

Globalisierungskritiker wehren sich gegen Kritik des Ökonomen Tobin. Er wisse wenig über die Bewegung

BERLIN taz ■ Die Äußerungen von Nobelpreisträger James Tobin im Spiegel haben ein gemischtes Echo bei Globalisierungskritikern ausgelöst. Es sei zwar gut, dass Tobin die Forderung nach einer besseren Kontrolle der internationalen Finanzmärkte unterstütze, seine Kritik an den „Anti-Globalisierungs-Revoluzzern“ zeuge allerdings von wenig Kenntnis der Bewegung, sagte Peter Wahl, Finanzexperte des entwicklungspolitischen Verbandes Weed.

Tobin, der als Erfinder der Tobin-Steuer gilt, hatte sich im Interview von der Antiglobalisierungsbewegung und der Dachorganisation Attac distanziert. Sein Name werde „missbraucht“, sagte er. Die Ideen seien „gut gemeint, aber schlecht durchdacht“. Er äußerte auch Kritik daran, dass Weltbank und Internationaler Währungsfonds (IWF) in der Kritik stünden. „Ich denke, der IWF muss gestärkt und vergrößert werden“, so Tobin. Wenn man Devisentransaktionen besteuere, könne der IWF über die Verwendung der „eher geringen“ Einnahmen entscheiden.

Dem hielt Wahl entgegen, dass bei einer Besteuerung von 0,1 Prozent 150 Milliarden Dollar anfallen würden, dreimal so viel wie die weltweite Entwicklungshilfe. Weltbank und IWF seien „in ihrer gegenwärtigen Verfassung nicht geignet für die Verteilung“. Dazu wären grundlegende Reformen nötig. Er habe „nichts gegen internationale Institutionen an sich“, sehr wohl aber „gegen Einrichtungen, die nur einseitig den Interessen der Reichen nutzen“. Tobins Kritik an dem Dachverband Attac selbst beruhe wohl „auf Unkenntnis“. Tobin hatte zugegeben, er kenne „die Details der Attac-Vorschläge nicht genau“.

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