: EU offen für zehn Neue
Nach Einschätzung von Erweiterungskommissar Verheugen kann EU gebündelte Aufnahme verkraften
BERLIN rtr ■ EU-Erweiterungskommissar Günter Verheugen hält die gleichzeitige Aufnahme von zehn neuen Mitgliedsstaaten in die EU weiter für möglich. „Ende nächsten Jahres können die Verhandlungen mit 10 der 13 Kandidaten abgeschlossen sein“, sagte Verheugen gestern bei einer Konferenz der deutschen Botschafter. Diese Staaten könnten nach der Ratifizierung der Beitrittsbeschlüsse beitreten. Durch die gleichzeitige Aufnahme mehrerer Staaten könnte die Ratifizierung der Erweiterung in den Parlamenten der 15 bisherigen Mitglieder gebündelt und der Erweiterungsprozess damit beschleunigt werden. Verheugen bezog sich auf Polen, Ungarn, Tschechien, Slowenien, Zypern, Estland, Lettland, Litauen, Malta und die Slowakei.
Der Gastgeber der Botschafterkonferenz, Außenminister Joschka Fischer, zeigte sich gestern zuversichtlich, dass die ersten Beitrittskandidaten, darunter Polen, bereits als Mitglieder an den nächsten Wahlen zum Europäischen Parlament im Juni 2004 teilnehmen können. Auch Polen werde seine Schwierigkeiten überwinden und zu den ersten Beitrittskandidaten gehören, sagte Fischer. Die EU hat bislang keine konkreten Aufnahmedaten genannt. Die Aufnahme soll auf der Grundlage des Erfolgs der einzelnen Länder bei der Erfüllung der Beitrittskriterien erfolgen.
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