: Enkel der Opfer besuchen Rau
BERLIN dpa ■ Bundespräsident Johannes Rau hat gestern Jugendliche aus einem griechischen Dorf empfangen, das die Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg niedergebrannt hatte. „Nichts ist so wichtig, wie dass wir aus den Erinnerungen Erfahrungen sammeln“, sagte Rau zu den Abiturienten. Der Bundespräsident war vor eineinhalb Jahren in dem griechischen Dorf Kalavrita und hatte die jungen Leute eingeladen.
1943 hatten Wehrmachtssoldaten Frauen und Kinder in die Schule getrieben, alle Häuser in Brand gesteckt und mehr als 1.300 Jungen und Männer ermordet – als Vergeltung für 81 von Partisanen getötete Deutsche. In Griechenland wird nach wie vor über Entschädigungszahlungen für Gräueltaten der Wehrmacht diskutiert. Auch Angehörige der Opfer von Kalavrita haben Privatklagen eingereicht. Für die Jugendlichen war das nebensächlich. Bundespräsident Rau kündigte jedoch an, sich „darum zu kümmern“.
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