: Das Museum lebt
Nach jahrzehntelanger Diskussion ist es endlich so weit: Das Jüdische Museum eröffnet morgen seine Dauerausstellung. Die Staatsspitze ist geladen, normale Besucher kommen erst ab Dienstag hinein
von PHILIPP GESSLER
Nach bald 30 Jahren Diskussion ist es morgen so weit: Das Jüdische Museum in Kreuzberg wird offiziell mit seiner ersten Dauerausstellung eröffnet. Zu einem Konzert des Chicagoer Symphonieorchesters unter der Leitung von Daniel Barenboim am Sonntagnachmittag in der Philharmonie und einem Galadiner am Abend sind jedoch aus Platzmangel nicht mehr als 850 handverlesene Gäste zugegen – angemeldet haben sich der Bundespräsident, der Bundeskanzler, elf Minister und viel Prominenz aus dem In- und Ausland, unter ihnen auch der frühere US-Außenminister Henry Kissinger. Nicht wenige Überlebende des Holocaust sind auch auf der Gästeliste zu finden, etwa Ruth Galinski oder der Schauspieler Michael Degen. Museumsdirektor Michael Blumenthal musste sich am Mittwoch dafür entschuldigen, dass viele Mitglieder der Jüdischen Gemeinde am Sonntag noch nicht hineinkönnen.
Dafür dürfen ab Montag die Stifter und Leihgeber des Musems die mehr als 3.900 Exponate aus der etwa 2.000-jährigen Geschichte der Juden in Deutschland bestaunen. Am Dienstag dann können tagsüber ausgewählte Schulklassen die 3.000 Quadratmeter große Ausstellung erkunden: Das älteste Exponat stammt aus dem Jahr 321 und ist eine Leihgabe des Vatikans. Das jüngste datiert aus diesem Jahr. Am Dienstagabend ist die eigentlich Vernissage für alle Berliner und Besucher der Stadt. Der Eintritt ist frei.
Ab Mittwoch ist das Museum dann 363 Tage im Jahr von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Die Eintrittskarten für 10 Mark können vorab unter der Nummer (0 30) 3 08 78 56 81 reserviert werden – um Wartezeiten zu verkürzen.
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