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Demo gegen Drogenpolitik

Vier Menschen knien im Demowagen und schrauben an einem Verstärker. Er knarzt und raschelt, aber funktionieren will er so recht nicht. „Gegen repressive Drogenpolitik und rassistische Ausgrenzung und Vertreibung“ hatten Drogenhilfeeinrichtungen wie zum Beispiel der Palette e.V. aufgerufen. Knapp 100 DemonstrantInnen und ungefähr so viele PolizistInnen sind um 15 Uhr am Bahnhof Sternschanze und warten.

Im Moment auf den Lautsprecher. „Ich arbeite bei Palette e.V. und bin Mitglied des Betriebsrat bei Palette“, der Lautsprecher funktioniert, „und..“, es gibt ein lautes Fiepen, und der Ton ist wieder weg.

Irgendwann geht es dann doch los, mit ihrem Marsch über den Gänsemarkt zum Hauptbahnhof wollen die Menschen vor allem gegen die vom neuen SPD-Innensenator Olaf Scholz forcierte Politik gegen die Hauptbahnhof-Szene und den Brechmittel-Einsatz gegen Dealer protestieren.

Steffen, 22, Berufsschüler, will hier zum Beispiel sein Nein zur repressiven Drogenpolitik des Senates ausdrücken und verteilt Flugblätter. Simon, 28, studiert Geschichte und meint, „daß vor allem Schwarze am Bahnhof dem Polizeiterror ausgesetzt“ sind und die Drogenpolitk der von Scholz vorgegebenen Linie „in ein Desaster führt.“

Ein Plakat sagt: „Gerade jetzt: Gegen Abschiebung, Ausgrenzung und Vertreibung.“ Auch hier reden viele über die Anschläge in den USA. „Dort haben MigrantInnen im Moment große Probleme, viele können sich nicht mehr richtig frei bewegen“, sagt Jette, 22, Studentin an der Universität Hamburg. Sie kommt aus Boston. Und eigentlich hat sie im Moment weder Kopf noch Herz für anderes frei, aber „gerade jetzt...“ geht auch sie auf die Straße.

Markus Flohr / Foto: H.Scholz

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