: Autofrei Light
■ Nur Teil der City ist blechlos. Und fröhlich wirds auch nicht zugehen
Der diesjährige europaweite autofreie Tag am 22. September wird in Hamburg den Charakter eines aufgemotzten Stadtteilfestes haben: Neben den üblichen Insignien wie Bierkistenklettern, Hüpfburgen, Infoständen und Live-Bands wird es auf der gesperrten Mönckebergstraße eine Bewegungsparade geben und in der ebenfalls gesperrten Langen Reihe eine Solarstraßenbahn und eine verkehrspolitische Podiumsdiskussion. Wegen der Anschläge in den USA verzichteten die Veranstalter auf allzu fröhliche Programmteile wie den Aufmarsch von Sambagruppen.
City-Manager Henning Albers versicherte treuherzigen Gesichtes, den GeschäftsinhaberInnen seien BesucherInnen mit und ohne PKW „gleichermaßen willkommen“. Das setze natürlich genügend Parkplätze und freie Zufahrtstraßen vo-raus.
Mit dem City-Lieferservice, der die Einkaufstüten aus 40 Geschäften nach Hause bringt, fördere der Handel die Nutzung von Bussen und Bahnen. Außerdem rege er die Schaffung weiterer Park & Ride-Plätze an. Albers betonte, dass der Aktionstag nur „in einem Teil der City“ stattfinde – wer vom Auto nicht lassen kann, soll keinesfalls abgeschreckt werden. Trotzdem hoffe er auf einen „glanzvollen Aktionstag“, der zeigen werde, „wie schön es ist, in natürlicher Umgebung einzukaufen“ und nicht in einem Einkaufszentrum.
Die von Albers engagierte Agentur stellte ihre Mischung aus Information, Aktion und Unterhaltung unter das Motto „WellFairDay“, zu dessen Höhepunkten eine Wunschkarten-Aktion mit Luftballons, Hip Hop gegen Gewalt und die Teilnahme wilder Tiere gehören.
Der Schwerpunkt der Angebote auf der Langen Reihe wird auf dem Inhaltlichen liegen. Die Verbraucherzentrale, Stattauto und Umweltorganisationen informieren, es wird einen Fahrradparcours, einen kostenlosen Fahrrad-Check und Solarmobile zu besichtigen geben.
Der HVV wird kleine Geschenke verteilen und die Gültigkeit aller Zeitkarten auf den Gesamtbereich ausdehnen. Die Hochbahn veranstaltet am Jungfernstieg ein Bahnhofsfest. Gernot Knödler
Im Netz: www.autofreiertag.de
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