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Anreiz 30.000 Mark

Gewerkschafter legen Spitzengehälter neu fest. Ver.di-Chef Bsirske bekommt ein Kanzlergehalt

BERLIN taz ■ Das Monatsgehalt von 30.000 Mark, sagte Ver.di-Sprecher Harald Reutter der taz gestern auf Anfrage, sei „als Anreiz“ für potenzielle Führungskräfte gedacht. Ver.di-Vorsitzender Frank Bsirske wird damit künftig ein ungefähr gleich hohes Gehalt beziehen wie Bundeskanzler Gerhard Schröder.

Ein gestern veröffentlichtes Gewerkschaftspapier hatte, Novum in der Geschichte der Arbeitnehmervertretungen, die hierarchisch gestaffelten Gehaltsvorstellungen der Spitzenfunktionäre, der 18 Bundesvorstände, 13 Landesvorsitzenden und deren Stellvertretern offengelegt. Bsirske soll ein Monatsgehalt von 30.000 Mark brutto bekommen, seine vier Stellvertreter erhalten je 26.2590 Mark, die Landesfunktionäre 12.750. Urlaubsgeld ist nicht vorgesehen, alle müssen sich mit einem 13. Monatsgehalt bescheiden. Wer nicht wiedergewählt wird, muss mit wesentlich niedrigeren Bezügen auskommen als bisher üblich.

Ein Sprecher des Bundeskanzleramtes legte gestern zum Vergleich das Gehalt des Bundeskanzlers offen. Im Januar 2001 bezog Schröder ein Bruttogehalt von 28.442,92 Mark, dazu 60 Mark Stellenzulage und 2.000 Mark Aufwandsentschädigung. Einen Ortszuschlag bekommt er nicht, weil er seine Dienstwohnung mietfrei bewohnt.

Ver.di hat derzeit 2,9 Millionen Mitglieder. Die neuen Gehälter liegen zwischen 30 und 100 Prozent höher als als bisher. Am Donnerstag müssen die 150 Ehreneamtlichen des Gewerkschatsrates die Vorlage abstimmen. Sie habe, berichtete die Frankfurter Rundschau gestern, eine gute Chance, das Gremium nach „sachlicher Diskussion“ zu passieren. HEI

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