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Hans Küng, 73: Ein kritischer Theologe im Dauerclinch mit dem Vatikan

Wie kaum ein Theologe seiner Zeit hat der Tübinger Religionswissenschaftler und Publizist Hans Küng, 73, in den vergangenen Jahrzehnten die Diskussion in und außerhalb der Kirche mitbestimmt. Immer wieder kam es über die Publikationen Küngs zu Auseinandersetzungen mit der Amtskirche. Mit seinem Buch „Unfehlbar? Eine Anfrage“ (1970) stellte er das päpstliche Dogma von der Unfehlbarkeit in Frage. Die Solidarität mit der Dritten Welt und der Dialog der Weltreligionen sind weitere Themen des streitbaren Theologen, der ab 1960 als Professor an der Uni Tübingen tätig war, zuletzt, bis zu seiner Emeritierung 1996, als Direktor des ökumenischen Instituts. Als „Programmschrift“ kennzeichnete der Schweizer sein Buch „Projekt Weltethos“ (1990). Darin forderte er die Religionen der Welt auf, in einen Dialog zu treten, um sich für ein friedliches Zusammenleben auf die elementaren Gemeinsamkeitzen im Ethos zu besinnen. Seine These „Kein Weltfriede ohne Religionsfriede“ konkretisierte Küng 1991 vor dem Weltwirtschaftsforum in Davos, wo er eine Vision zur religiösen Befriedung des Nahen Ostens entwarf. Seit 1978 ist Küng Mitglied des deutschen PEN-Zentrums, seit 1995 Präsident der „Stiftung Weltethos“.

FOTO: KARWASZ/ARGUS

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