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Nett und zügig

■ Das Koalitions-Terzett stimmte gestern seine Verhandlungsinstrumente ein

Das war also der erste gemeinsame Auftritt des Trios, das demnächst die Weltstadt Hamburg regieren soll. Der Amtsrichter mit seiner politischen Anfängertruppe und dem grimmigen Berufssoldaten Mettbach an seiner Seite; der Konteradmiral außer Dienst, der bisher auch noch nie in einem Parlament gesessen hat; und der CDU-Kandidat, der mit gerade 33 Abgeordneten im Rücken Führung beanspruchen will. Das ficht die drei aber nicht an, „vertrauensvoll und nett“ sei das gestrige Gespräch gewesen, sagte Ole von Beust am Abend vor der Presse. Auf einen Fahrplan für die Koalitionsverhandlungen konnte man sich dabei allerdings nur bedingt einigen.

Von Beust beharrte auch gestern Abend darauf, „zügig“ zu verhandeln. Da das FDP-Chef Rudolf Lange aber nicht so passt, fängt man am kommenden Montag erst einmal mit so genannten Sondierungsgesprächen an, den Rechtsblock zu schmieden. Zuvor sollen die drei Parteien getrennt ausloten, „wo Gemeinsamkeiten und Konflikte sind“. Doch gestern präsentierte sich das Terzett ohne große Differenzen, und parteiintern werden von Beust und Lange wohl kaum Probleme haben, ihren Rechtskurs durchzusetzen. „Ich habe bisher keine einzige Stimme in meiner Partei gehört, die den eingeschlagenen Weg anzweifelt“, sagte von Beust mit einem Satz alles über die Befindlichkeit der christlichen Demokraten in der Stadt. Lange pflichtete bei, schließlich hätten Landesvorstand und Fraktion die Richtung der liberal Genannten abgesegnet. Trotzdem will er mit Koalitionsverhandlungen erst nach dem 8. Oktober beginnen. Dann ist Landesparteitag.

So lange müsste der Dritte im Rechtsbund, Ronald Schill, nicht warten: „Aber wir nehmen Rücksicht auf die Befindlichkeit der Koalitionspartner.“ Außerdem hat man dann ja noch ein bisschen Zeit, den politikunerfahrenen Schill-Leuten das Rathaus und das Einmaleins der Landespolitik zu erklären. Wobei der Politrichter jeden Zweifel an der Sachkompetenz seiner 25-köpfigen Amateurfraktion weit von sich weist: „Unter den ers-ten 10 auf der Liste haben fünf Parlamentserfahrung, und die anderen fünf bringen ihre berufliche Kompetenz ein.“ Peter Ahrens

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