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Ein Blick hinter die Gitter

Harte Jungs, harte Bullen – Big Brother ist ein Nichts dagegen. Vier Webcams übertragen das Leben im Madison Street Jail, Phoenix, Arizona, unter www.crime.com live ins Wohnzimmer. Im Aufnahmetrakt werden die Gefangenen durchsucht, erkennungsdienstlich behandelt und je nach Verhalten isoliert. Die Warnung vor „gewalttätigen Szenen“ wird nicht umsonst dem Klick auf die einzelnen Kameras vorangestellt. Die Schlagstöcke der Gefängnisbeamten sitzen locker. Doch der virtuelle Einblick in die reale Welt hinter Gittern ist längst nicht alles, was die Seite zu bieten hat. Gegen einen kleine Gebühr kann jeder seine Nachbarn oder Freunde auf Vorstrafen durchchecken lassen. „Sie können nicht vorsichtig genug sein“, empfiehlt Sheriff Arpaio. Und eine nach US-Bundesstaaten geordnete Liste outet Sexualverbrecher mit ihrem Foto aus den Polizeiarchiven. Natürlich vergisst Sheriff Arpaio auf seiner Seite auch die unerbittlichen Verteidiger des Gesetzes nicht. Unter dem Link „Top Cops“ werden die Gewinner des Napo Award, des Preises der National Association of Police Organizations, geehrt. Nein, crime.com dient nicht etwa dem Voyeurismus, sondern dem hehren Ziel der Generalprävention. Sheriff Arpaio ist überzeugt davon, dass der Gebrauch des Webs Verbrechen verhindert, und wünscht seinen Gästen aus dem Netz, „dass Ihr EINZIGER Besuch, den Sie einem Gefängnis abstatten, dieser hier bleibt – ein virtueller“. Wem das nicht reicht, wird von Arpaios Top Cops zum Star der Jail-Reallity-Show gemacht

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