: Zuwanderdebatte widert Henkel an
BERLIN dpa ■ Ex-Arbeitgeberpräsident Hans-Olaf Henkel ist „entsetzt und sogar angewidert“ von der Verquickung der Themen Zuwanderung und Terrorismus. „Es ist durch nichts begründet, die nötige Zuwanderung mit Hinweis auf Terrorismus in Frage zu stellen“, sagte Henkel gestern in Berlin bei der Vorstellung des Nationalatlas zur Bevölkerungsentwicklung. Konservative Politiker hatten angesichts der jüngsten Anschläge in den USA gefordert, die Zuwanderung zu begrenzen. Selbst bei 300.000 Zuwanderern jährlich werde Deutschland im Jahre 2050 nur noch rund 72 Millionen Einwohner zählen. „Zwischen 1954 und 1999 sind 22,3 Millionen Menschen nach Deutschland eingewandert“, erläuterte Henkel. „Es ist schon lustig, wenn die CDU die Bundesrepublik ‚kein klassisches Einwanderungsland‘ nennt“, meinte er. Mit 8,9 Prozent habe Deutschland nach Luxemburg den höchsten Ausländeranteil in der EU. Henkel, der in der Süssmuth-Kommission mitgearbeitet hatte, warnte davor, das Zuwanderungskonzept von Innenminister Otto Schily in Frage zu stellen.
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