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Bewag will dennoch wachsen

Der Stromversorger der Stadt wird nicht Teil eines großen Nordost-Stromkonzerns sein, will aber nun allein größer werden. Andere Kooperationen sollen Alternativen sein

Nach dem Scheitern der Pläne zu Deutschlands drittgrößtem Stromversorger will die Berliner Bewag nun aus eigener Kraft expandieren. „Die Bewag muss wachsen“, sagte Vorstandschef Dietmar Winje angesichts der Pläne, einen Nordost-Stromversorger ohne die Bewag zu bilden. „Die Fusion wäre eine herausragende Möglichkeit für unser Unternehmen gewesen“, räumte Winje ein.

Auch die Gewerkschaften sowie das Land Berlin bedauerten das Scheitern. Vattenfall [VATN.UL] und Mirant hatten das Aus der geplanten Fusion ihrer vier Töchter bekannt gegeben. Vattenfall will die Fusion mit den drei eigenen Töchtern – Hamburgische Electricitäts-Werke (HEW) sowie die ostdeutschen Veag und Laubag – vorantreiben.

Ursprünglich war vom US-Konzern Mirant und der schwedischen Vattenfall geplant, die Stromkonzerne Bewag und HEW sowie die ostdeutschen Stromfirmen Veag und Laubag zum drittgrößten deutschen Stromkonzern zusammenzuführen.

Man werde die neue Lage als Chance und Herausforderung für die Bewag nutzen, sagte Winje. Man konzentriere sich darauf, etwa bei den Stadtwerken dazuzukaufen oder Kooperationen zu schließen. „Wir haben eine gute Ausgangsposition.“ Er habe auch keine Signale, dass sich die zerstrittenen Großaktionäre Vattenfall und Mirant nun bei der Bewag blockierten. Dies sei gegen die wirtschaftliche Vernunft.

Mirant und die Vattenfall-Tochter HEW hatten sich monatelang auch um die Vorherrschaft bei der Bewag gestritten. Nach einem Entscheid eines Schiedsgerichts halten sie nun jeweils rund 45 Prozent an der Bewag. Das Unternehmen galt wegen seines großen Kundenstammes und seiner Finanzkraft als Kern eines neuen Versorgers.

Finanzvorstand Bernd Balzereit zeigte sich optimistisch: Er sehe die Lage der Bewag nach dem Scheitern der Fusion nicht verschlechtert. „In der Summe sind die Vorteile größer.“ RTR

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