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USA ordern Hilfe gegen Bin Laden

Nato soll militärische Unterstützung bei Krieg gegen Terror leisten. Bundeskanzler: Vor allem Logistik erwünscht. Bin Laden als Drahtzieher der Terroranschläge vom 11. September in den USA ausgemacht, Nato erklärt erstmals den Bündnisfall.

WASHINGTON/BRÜSSEL ap/dpa/taz Die USA haben die Nato-Partner gestern um konkrete Hilfe bei einem Gegenschlag für die Terrorangriffe vom 11. September gebeten. Nach Angaben von Nato-Sprecher Yves Brodeur legte die Regierung in Washington eine entsprechende Liste vor. Brodeur sagte weiter, die Nato-Partner seien dabei, die Liste zu prüfen. Sie enthalte mögliche Unterstützung für eine militärische Aktion sowie indirekte Hilfe im Kampf gegen den Terrorismus. Weitere Einzelheiten wollte er nicht nennen. Den weiteren Angaben zufolge setzte die Regierung in Washington keine Frist, in der die ersuchte Hilfe zugesagt werden muss.

Nach Angaben von Bundeskanzler Gerhard Schröder würden eine Zusammenarbeit bei den Nachrichtendiensten, der Schutz von US-Einrichtungen in den Nato-Mitgliedsstaaten und Überflugrechte für Flugzeuge geordert. Schröder sagte am Mittwochabend in Berlin, er habe dem deutschen Vertreter bei der Nato Weisung erteilt, „aktiv und offensiv“ an der Verwirklichung dieser Vorgaben mitzuwirken.

Der französische Premierminister Lionel Jospin hat unterdessen von den USA die umfassende Beteiligung seines Landes an der Planung eines Gegenschlags gefordert. Eine militärische Unterstützung setze die Teilnahme an der Ausarbeitung der Aktion und ihrer politischen Ziele voraus, sagte Jospin gestern in der Pariser Nationalversammlung.

Am Dienstag hatte die Nato als Reaktion auf die Anschläge erstmals in ihrer Geschichte den Bündnisfall erklärt. Damit wird der Angriff auf die USA als Angriff auf die Allianz gesehen.

Nato-Generalsekretär George Robertson sagte, die USA hätten den Alliierten „klare und zwingende“ Beweise dafür vorgelegt, dass Bin Laden und dessen Terrororganisation al-Qaida eine Rolle bei der Vorbereitung der Anschläge gespielt hätten.

Die russische Regierung wurde nach Angaben von Präsident Wladimir Putin von der Liste informiert. „Wir kennen den Inhalt, das ist für Russland kein Geheimnis“, sagte Putin nach einem Treffen mit Nato-Generalsekretär George Robertson in Brüssel.

Die Zusammenarbeit zwischen Russland und den USA nach den Terroranschlägen bezeichnete Putin als gut. Robertson und Putin vereinbarten, dass die Nato und Russland künftig in Sicherheitsfragen enger zusammenarbeiten.

Wie die Nato zeigte sich auch der russische Präsident überzeugt davon, dass Bin Laden in die Anschläge verwickelt sei. Russland sei bereit, seine Rolle im Kampf gegen den internationalen Terrorismus einzunehmen. Putin bekräftigte, dass die Rebellen in Tschetschenien über Kontakte zum internationalen Terrorismus verfügten.

Die britische Regierung hat dem Terrorismus an allen Fronten den Krieg erklärt. Premierminister Tony Blair drohte den Taliban in Afghanistan am Dienstag mit dem Sturz, sollten sie sich weiter weigern, Terroristen auszuliefern. Innenminister David Blunkett kündigte die Verschärfung des Asyl- und Auslieferungsrechts an. Die Verbreitung religiösen Hasses solle als Verbrechen geahndet und Vorschriften zur Offenlegung verdächtiger Finanztransaktionen sollten verschärft werden.

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