: 500 Ganoven – 41.000 Delikte
■ Intensivstraftäter: ein Fischtowner mit 368 Vergehen
Einige Weser-Ganoven müssen viel beschäftigte Leute sein: Fast 500 Straftäter sollen in Bremen und Bremerhaven für mehr als 41.000 Straftaten verantwortlich sein. Insgesamt wurden im Stadtstaat Bremen im Jahr 2000 rund 93.000 Delikte begangen. Das geht aus einer kleinen Anfrage der CDU zum Thema „Intensivtäterkarrieren“ hervor, die der Senat am Dienstag beantwortete. „Intensivstraftäter“ sind Ganoven, denen mehr als zehn Delikte vorgeworfen werden. In Bremen wirken davon mit 444 zwar bedeutend mehr als in Bremerhaven (49), aber dafür sind die Gangster aus Fischstäbchen-City aktiver: Während in Bremen die Höchstzahl der begangenen Straftaten bei 235 pro Nase liegt, bringt es ein Bremerhavener Gauner auf sage und schreibe 368 Fälle. Durchschnittlich begingen die Bremerhavener Mafiosis über 21 Jahre 130 Delikte, die gleich alte Truppe in Bremen brachte es dagegen auf „nur“ durchschnittlich 98.
Rolf Herderhorst, innenpolitischer Sprecher der CDU, fordert jetzt „mehr Streetworker für Bremen“. In anderen Bundesländern gebe es mehr „Jugendsachbearbeiter“ bei der Polizei. Herderhorst: „Der präventive Bereich muss beackert werden, um solche Straftäter gar nicht erst heranwachsen zu lassen.“ Herderhorst hatte bei seiner Anfrage sogar „Schlimmeres befürchtet: Es gibt Hinweise auf einen rasanten Anstieg von Raubdelikten bei Jugendlichen im 1. Halbjahr 2001.“ ksc
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