: Offensive nach Osten
■ Schill-Partei will bei Wahl in Sachsen-Anhalt antreten: „Enormer Zuspruch“
Ronald Schill will mit seiner „Partei Rechtsstaatliche Offensive„ nun auch in den neuen Bundesländern antreten. „Noch in diesem Jahr werden wir in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt Landesverbände gründen“, kündigte Schill im Nachrichtenmagazin Focus an. Die Partei in Sachsen-Anhalt solle bereits bei der Landtagswahl im April 2002 kandidieren: „Mit geeigneten Leuten aus der Region treten wir dort an.“
Den Gang in Richtung Ostdeutschland begründete Schill laut Focus mit dem „enormen Zuspruch für unsere Partei“. Von den täglich rund 800 Anfragen kämen die meisten aus den neuen Bundesländern. Schill habe deshalb bereits eine parteiinterne Kommission für den Aufbau Ost eingesetzt, berichtet das Nachrichtenmagazin in seiner neuesten Ausgabe.
Nach Angaben von Parteisprecherin Katrin Freund wird die sechsköpfige Kommission in zwei bis drei Wochen ihre Arbeit aufnehmen. Vermutlich werde jeweils ein Mitglied sich um jeweils einen neuen Landesverband kümmern. So müsse beispielsweise geprüft werden, ob potenzielle neue Mitglieder der Schill-Partei nicht zuvor bei der Deutschen Volksunion (DVU), den Republikanern oder der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NDP) waren, sagte Freund der Deutschen Presse Agentur.
Unterdessen hat der Bezirksverband Eimsbüttel der FDP auf einer Mitgliederversammlung am Sonnabend grünes Licht für Koalitionsverhandlungen mit Schill und CDU gegeben. Dagegen stimmte nur ein Liberaler. Der künftige Bürgerschaftsabegordnete Burkhardt Müller-Sönksen zeigte sich „in Anbetracht der konstruktiven und sachlichen Sondierungsgespräche“ optimistisch, dass eine Koalitionsvereinbarung eine „deutlich sichtbare Handschrift tragen wird“. Die FDP-Mitglieder, die Schill gegenüber kritisch eingestellt seien, hätten „anerkannt“, dass dieser nach der Wahl von für Liberale problematischen Forderungen „in pragmatischer Weise Abstand genommen hat“. Heute Abend stimmt die Mitgliederversammlung des FDP- Landesverbandes über die Aufnahme von Koalitionsgesprächen ab.
dpa/taz
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