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Deutscher Sittenverfall

In Prag tagt die internationale Anti-Korruptions-Konferenz. Scharfe Kritik an der deutschen Wirtschaft

PRAG dpa ■ Der Vorsitzende der Anti-Korruptions-Organisation Transparency International Deutschland (TI/D), Michael Wiehen, hat der deutschen Wirtschaft einen „Sittenverfall“ bei Bestechung und Vorteilsnahme vorgeworfen. Wenn alleine in einer Stadt wie Wuppertal über 600 Gerichtsverfahren wegen Korruption laufen würden, sei dies eines Staates wie Deutschland „unwürdig“, sagte Wiehen am Sonntag zum Auftakt der 10. Internationalen Anti-Korruptions-Konferenz in Prag. In der tschechischen Hauptstadt beraten bis Donnerstag etwa 1.500 Regierungsvertreter, Entwicklungsexperten und Juristen über einen weltweiten Kampf gegen Korruption.

Präsident Vaclav Havel sagte am Sonntag in der Eröffnungsrede im Sinne der Veranstalter, wer gegen Bestechung kämpfe, verteidige die friedliche Koexistenz von Menschen: „Wer dagegen Bestechungsgeld gibt oder nimmt, unterdrückt die Freiheit.“

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