: Trittin zu Terrorgefahr und Skandal-AKW Philippsburg
Verbände fordern Stilllegung der deutschen Reaktoren
Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) hat Konsequenzen für das AKW Philippsburg der Betreibergesellschaft EnBW angekündigt. „Das Sicherheitsmanagement wird komplett überarbeitet“, sagte er gestern der ARD. Der Block 2 des Kraftwerks war am Montag auf Drängen des Bundesministeriums aus Sicherheitsgründen heruntergefahren worden und soll laut EnBW noch einige Tage abgeschaltet bleiben. Die Betreiber hatten wochenlang zu wenig neutronenbremsendes Bor in ihrem Not-Flutbehälter gehabt. Ohne das Bor lässt sich im Falle eines großen Unfalls die Kettenreaktion nicht schnell genug stoppen.
13 atomkritische Verbände haben unter anderem wegen der Gefahr von Terroranschlägen die sofortige Stilllegung der deutschen Kernkraftwerke gefordert. In einem Brief an führende Repräsentanten der Bundesrepublik verlangten sie am Dienstag in Berlin, die geplante Atomgesetz-Novelle zu stoppen, die den jahrzehntelangen Weiterbetrieb der Atomanlagen in Deutschland vorsieht. Bei akuter Gefahr eines Terrorattentats auf Atomkraftwerke wollte auch Trittin eine Abschaltung nicht ausschließen. Die rechtlichen Instrumente dafür seien vorhanden, sagte er auf dem Berliner Symposium. Wenn die Innenbehörden die Gefahr für einen solchen Anschlag konkretisieren würden, müssten die Landes- und der Bundesumweltminister über die Frage entscheiden, ob eines oder alle Atomkraftwerke zeitweilig vom Netz genommen würden.
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