: Die Klavierspielerin
A/F 2001, Regie: Michael Haneke; mit Isabelle Huppert, Benoit Magimel, Annie Giradot u.a.; 130 Min.
Die Verfilmung von Elfriede Jelineks Roman. Regisseur Michael Haneke war wohl genau der richtige. Schließlich ist er dafür bekannt und gefürchtet, dass er mit seiner gnadenlosen Bildsprache unbarmherzig im Gemüt des Zuschauers herumstochert. Diesmal begibt sich Haneke auf einen harte Reise durch die seelischen Abgründe einer Frau, die dem Druck ihrer Umwelt nur mit Selbstzerstörung begegnen kann. Denn für die Erika Kohut, die am Wiener Konservatorium Klavier unterrichtet und trotz ihrer 40 Jahre noch immer unter der Fuchtel ihrer Mutter steht, ist Liebe nur ein Wort. Sexuelle Befriedigung sucht die introvertierte Pianolehrerin in Pornokinos, wo sie Paaren beim Liebesspiel zuschaut. Ihre Vagina verstümmelt sie sich mit einer Rasierklinge. Die Frau scheint dem psychischen Niedergang geweiht, bis sich eines Tages der junge Schüler Walter in sie verliebt. Doch damit wird erst so richtig der Startschuss gegeben für einen atemberaubenden Akt der Selbstzerstörung ...
Ein verstörender Film, in dem Isabelle Huppert über das hinausgeht, was man gewöhnlich im Kino zu sehen bekommt. „Die Klavierspielerin“ bekam in Cannes den Großen Preis der Jury. Die beiden Hauptdarsteller wurden als „Beste Darstellerin“ und als „Bester Darsteller“ ausgezeichnet.
Cinema Paris (auch FranzmdtU), Filmtheater am Friedrichshain, Hackesche Höfe, Neues Off
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