: EU-Protest gegen Ausweisung
BRÜSSEL/ASMARA/NAIROBI dpa ■ Aus Protest gegen die Ausweisung des italienischen Botschafters aus Eritrea ziehen die EU-Länder ihre Repräsentanten in dem ostafrikanischen Staat vorerst zurück, wie gestern ein EU-Sprecher nach einem Beschluss der Außenminister der Union bestätigte. In einer Erklärung äußern sich die Minister besorgt über die „autoritäre Entwicklung“ in Eritrea. Nach der Verhaftung oppositioneller Politiker und Journalisten hatte der italienische Botschafter Antonio Bandini zu Beginn des Monats im Namen der EU eine Protesterklärung abgegeben. Nicht alle EU-Staaten sind in Eritreas Hauptstadt Asmara vertreten, sodass Bandini nach einer EU-internen Regelung stellvertretend für die derzeitige belgische Ratspräsidentschaft vorsprach. Er wurde daraufhin zur unerwünschten Person erklärt und des Landes verwiesen. Das Zurückrufen der Botschafter ist in der Diplomatie ein ungewöhnlich deutlicher Ausdruck des Protests.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen