: Nicht mehr so bunt
■ Nach den Anschlägen in den USA hat die Werbebranche ihre Probleme
Die Anschläge in den USA zeigen erste Folgen für den Werbemarkt in Print, Hörfunk und Fernsehen. Der kurzfristige Einbruch bei der Fernsehwerbung im September habe den für den Gesamtmarkt seit Jahresbeginn anhaltenden Negativtrend verstärkt, teilten die MarktforscherInnen der A.C. Nielsen Werbeforschung S+P GmbH gestern in Hamburg mit. Für die ersten neun Monaten 2001 hat Nielsen Bruttowerbeinvestitionen von 23,9 Milliarden Mark ermittelt, ein Rückgang von 4,9 Prozent verglichen mit dem Vorjahreszeitraum.
Für das Gesamtjahr geht Geschäftsführer Ludger Vornhusen auch angesichts der weltpolitischen Entwicklungen von einem Rückgang von vier bis sechs Prozent aus. Im Rekordjahr 2000, als Börsengänge, Firmengründungen und Interneteuphorie den Markt stützten, war der Werbeaufwand in den klassischen Medien um 11,9 Prozent auf über 35 Milliarden Mark gestiegen.
Im dritten Quartal 2001, in dem die Werbeinvestitionen in den klassischen Medien um acht Prozent rückläufig waren, ragte der September laut Nielsen mit einem Rückgang von 9,4 Prozent heraus. Das Gesamtergebnis scheine zwar durch die Ereignisse des 11. September verstärkt zu werden, diese seien aber nicht ursächlich für den Rückgang, schreibt das Marktforschungsunternehmen. Direkte Auswirkungen stellte es lediglich beim Fernsehen fest, „das vorübergehend erhebliche Mindereinnahmen in Kauf nehmen musste“. So werden für die öffentlich-rechtlichen Sender für den 11. September und den Folgetag keine Werbeeinnahmen ausgewiesen, bei den privaten schrumpften sie um mehr als die Hälfte, bevor sie sich insgesamt wieder erholten. lno
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