: Wasserspiele
■ Vertrauliches Senatskonzept empfiehlt Hamburgs Bewerbung für Olympia 2012
Hamburg wird sich wohl tatsächlich um die Austragung der Olympischen Spiele im Jahre 2012 oder 2016 bewerben. Das gehe aus einer 136-seitigen vertraulichen Senatsdrucksache hervor, aus der die NDR Hamburg-Welle gestern zitierte. Darin werde eine Bewerbung empfohlen.
Das Motto solle nach diesem, vom Sportamt der Innenbehörde federführend erarbeiteten, Konzeptentwurf lauten: Olympische Spiele am Wasser. Acht Sportstätten, wie zum Beispiel das Olympiastadion und ein Schwimmstadion auf dem Kleinen Grasbrook, zwei Baseballstadien, eine Großhalle und eine Schießsportanlage müss-ten neu gebaut werden.
Die Wettkämpfe im Handball, im Basketball, Fechten, Ringen, Judo, Taekwondo und Bahnradfahren wären demnach in den Messehallen vorgesehen. Gewichtheben würde im CCH stattfinden. In der Planung berücksichtigt sind die HSV-Arena und die Harkimo-Halle im Volkspark sowie das Stadionprojekt des FC St. Pauli auf dem Heiligengeistfeld. 15 weitere bestehende Anlagen müssten angepasst oder ausgebaut werden.
Der geschäftsführend amtierende rot-grüne Senat wird am 23. Oktober über eine Bewerbung entscheiden. Am 3. November wird das Nationale Olympische Komitee (NOK) auf seiner Tagung im Hamburger Rathaus darüber befinden, ob überhaupt eine deutsche Stadt ins Rennen geschickt werden soll. Falls ja, müssten die entsprechenden Unterlagen bis zum Mai nächsten Jahres beim NOK eingereicht werden. Neben Hamburg erwägen Düsseldorf, Leipzig, Frankfurt und Stuttgart Olympia-Bewerbungen. Welche Stadt vom NOK ausgewählt wird, entscheidet sich im April 2003.
Am 14. August hatten sich sowohl Bürgermeister Ortwin Runde (SPD) wie auch die Handelskammer für Olympische Spiele in Hamburg unter Beteiligung der norddeutschen Nachbarländer ausgesprochen. Der grüne Stadtentwicklungssenator Willfried Maier legte zwei Wochen später ein Konzept für ein „stadtverträgliches und nachhaltiges Olympia“ vor.
Auch die künftigen Regierungspartner CDU, Schill und FDP, die voraussichtlich am 31. Oktober den neuen Rechts-Senat bilden werden, wollen an einer Bewerbung Hamburgs festhalten. lno/smv
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