piwik no script img

kellers randspurSamstag

Erblast

„Dallas: J. R. kehrt zurück“

Als die einstige Erfolgsserie „Dallas“ 1991 eingestellt wurde, schlangen sich einige ARD-Redakteure Trauerschleifen um die Ärmel, denn anders als in den USA erzielten J. R.s trübe Machenschaften hierzulande noch immer Spitzenquoten. Die letzte Episode endete immerhin offen und ergo viel versprechend, zumal man ja aus Erfahrung wusste, dass ein J. R. so leicht nicht umzubringen ist. 1996 war er prompt wieder zur Stelle, und sein meckerndes Lachen tönte schmutziger denn je. Damit nicht genug, wurden mit Christopher und John Ross Ewing zwei Sprösslinge vorgestellt, die sich in puncto Intrigantentum als würdige Vertreter ihrer gewohnheitsmäßig, erbbedingt und von Haus aus devianten und von Grund auf verderbten Familie erwiesen.(10.40 Uhr, RTL 2)

Spaßgemeinde

„Eerie, Indiana“

So schlecht kann das Programm von RTL nicht sein, wenn die Jugendserien nachher vom Kinderkanal und nun auch vom ZDF treulichst nachgespielt werden. Tatsächlich ist die US-Serie „Eerie, Indiana“ ein Supersonderspezialspaß. Der 13-jährige Marshall Teller, von seinen Eltern ins scheinbar jeglichen Makels bare Örtchen Eerie verschleppt, begegnet in diesem Brennpunkt des Befremdlichen bizarren Begebenheiten. Vor allem die Erwachsenenwelt ist ein unerschöpflicher Born nervenzehrender Zumutungen, seien es sektenartig organisierte Plastikgeschirrverkäuferinnen oder bedrohliche Schulschwestern. Aber auch wehleidige Geldautomaten und aufsässige Tornados tragen dazu bei, dass Marshall seine Wohnstatt zur „Metropole des Wahnsinns“ erklärt.(11.30 Uhr, ZDF)

Liebhaberei

„Miami Rhapsody – Heiße Nächte in Florida“

Sex and the city, hier aber nicht im New Yorker Hexenkessel der Eitelkeiten, sondern im sonnigen Miami, was die Angelegenheit gleich in anderem Licht erscheinen lässt. In diesem Fall nämlich ist Sarah Jessica Parker bereits verlobt. Weil aber Sarahs Eltern und Geschwister in außereheliche Affären verstrickt sind, wachsen Skepsis und Skrupel, was die bevorstehende Heirat anbelangt. (22.25 Uhr, ARD)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen