piwik no script img

CDU mal selbstkritisch

■ Landes-Chef Wadephul gesteht Fehler ein und erhält Rückendeckung

Nach der schweren Führungskrise in der schleswig-holsteinischen CDU hat die Nord-Union Parteichef Johann Wadephul wieder den Rücken gestärkt. Auf einem Parteitag in Meldorf räumte der zuletzt unter Druck geratene Wadephul am Sonnabend Fehler ein. Die 300 Delegierten reagierten mit viel Beifall auf seine sehr selbstkritische Rede, in der Wadephul – unterstützt von Bundestagsfraktionschef Friedrich Merz – zum engagierten Kampf für einen Sieg bei der Bundestagswahl im nächsten Jahr aufrief. Der Parteitag billigte auch seinen Vorschlag für die Landesliste; Spitzenkandidat wurde mit fast 98 Prozent der Stimmen der Haushälter der Bundestagsfraktion, Dietrich Aus-termann (59).

Entgegen den Erwartungen debattierte der Parteitag nicht über die jüngste Krise und Wadephuls Führungsstil. Dies war am Vorabend im Landesvorstand ausdiskutiert worden. Wadephul gestand offen Fehler im Konflikt mit der Bundestagsbewerberin Maria Meyer zu Natrup ein. Hintergrund war der Vorwurf, sie habe angeblich Arbeitspapiere gefälscht. Nach langem Streit lenkte Wadephul ein und entschuldigte sich. „Das, was hinter uns liegt, hat zu Verletzungen geführt, auch bei mir“, sagte er. Bis Juni sei die CDU im Aufbruch gewesen. „Dann sind wir allerdings vom Kurs abgekommen und in schweres Fahrwasser geraten. Und das auch, weil der Kapitän auf der Brücke Fehler gemacht hat.“ dpa

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen