piwik no script img

SPD grunderneuert

■ Gewünschte Fraktionsführung gewählt

Hamburgs Sozialdemokraten bleiben, was PolitikerInnen so gerne sind: berechenbar. In geheimer Wahl ernannte die Bürgerschaftsfraktion gestern Nachmittag einen komplett neuen Fraktionsvorstand. Damit bestätigte sie erwartungsgemäß einen personellen Vorschlag von Parteichef Olaf Scholz und dem bisherigen Fraktionsvorsitzenden Holger Christier, über den die Abgeordneten vorab durch die Hamburger Presse informiert worden waren.

Zum neuen Fraktionschef wurde mit 39 von 42 Stimmen Uwe Grund gewählt, Vize-Chef der Gewerkschaft ver.di und seit zehn Jahren in der Bürgerschaft. Der 49-Jährige deutete anschließend diesen „personellen Neuanfang“ als Zeichen für den „großen Willen zur Erneuerung“ von Partei und Fraktion. Dem künftigen Schwarz-Schill-Senat kündigte Grund „einen beinharten, aber nicht fundamentalistischen Oppositionskurs“ an.

Seine von Scholz und Christier vorgeschlagenen vier StellvertreterInnen wurden mit Ergebnissen zwischen 23 und 29 Ja-Stimmen ebenfalls gewählt: Barbara Duden (50), zugleich stellvertretende SPD-Vorsitzende, die Altonaer Frauenpolitikerin Britta Ernst (40), den 46-jährigen Parlamentsneuling Ingo Egloff, langjähriger Fraktionschef in der Bezirksversammlung Wandsbek, sowie den 31-jährigen Berufssoldat Michael Neumann. Für personelle Kontinuität sorgt die Parlamentarische Geschäftsführerin Andrea Hilgers (39): Sie wurde mit 35 Stimmen im Amt bestätigt.

Einzig Newcomer Egloff musste sich einer Gegenkandidatur durch den als ehrgeizig bekannten Stadtentwicklungspolitiker Werner Do-britz erwehren. Doch auch nach 15 Jahren im Parlament gelang diesem der ersehnte Karrieresprung wieder nicht. Für Dobritz stimmten nur19 Abgeordnete. Sven-Michael Veit

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen