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Sikhs angepöbelt

Ein Turban macht noch keinen Terroristen: Die Gemeindeder Sikhs berichtet von Beschimpfungen ihrer Mitglieder

Nach den Terroranschlägen in New York und Washington ist es auch in Berlin vereinzelt zu Beschimpfungen von Ausländern gekommen. Insbesondere Menschen, die durch ihre traditionelle Kleidung auffallen, seien Opfer von Vorurteilen, betonten gestern Mitglieder der Sikh-Gemeinde. Da zu den religiösen Symbolen der Sikhs Turban und Bart gehören, würden sie manchmal irrtümlich für Araber, Muslime oder Anhänger von Terroristenführer Ussama Bin Laden gehalten, sagte Amarjeet Singh von der 200 Mitglieder zählenden Berliner Sikh-Gemeinde. Von Gewalt seien sie jedoch bisher verschont geblieben, fügte Singh hinzu, der seit 1963 in Deutschland lebt. Die Sikh-Gemeinde verurteilte die Terrorattacken vom 11. September auf das Schärfste. „In unserer Religion ist Gewalt gegen Unschuldige streng untersagt und verpönt, wie sicher auch in den anderen Religionen“, betonte Singh. Gründer der Sikh-Gemeinschaft, die weltweit rund 22 Millionen Mitglieder zählt, war Guru Nanak (1469–1538). Die geistigen Wurzeln der Sikh-Religion führen auch auf die Sant-Traditionen des mittelalterlichen Indien zurück, in deren Zentrum die Lehre von der Einheit und Allgegenwart Gottes und die Hingabe an Gott stehen. DDP

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