Sandkasten-Alarm

Polizei inzwischen zu 89 Milzbrand-Einsätzen ausgerückt. Weiteres verdächtiges Schreiben im Kanzleramt

Die Berliner Polizei ist seit dem 10. Oktober wegen Bakterienalarms 89-mal ausgerückt. Einer der gestrigen Einsatzorte: ein Sandkasten in Wittenau, nachdem aus einer Büchse „eine suspekte Flüssigkeit“ ausgetreten war.

Im Kanzleramt schellte nun schon zum zweiten Mal auf Grund eines verdächtigen Briefes die Alarmglocke. Regierungssprecher Uwe-Karsten Heye teilte mit, die Verlagerung der Poststelle aus dem Sitz des Regierungschefs werde vorbereitet. Auslagerungszustand auch auf den Straßen im Regierungsviertel: Ab kommender Woche gilt ein Lkw-Verbot für die Dorotheenstraße und zusätzlich ein absolutes Halteverbot für alle Fahrzeuge, kündigte die Senatsverwaltung für Verkehr an. Ob dort herrenlos herumstehende Autos unter speziellen Sicherheitsvorkehrungen abgeschleppt werden, wurde nicht mitgeteilt. Unterdessen ist auch für die Sicherheit am Wahltag gesorgt. 3.000 Paar Latexhandschuhe und ebenso viele Mundschutzmasken, außerdem werden 2.500 Polizisten aufgeboten, um das reibungslose Kreuzchenmachen zu garantieren. Briefumschläge sind in Berlin seit den Wahlen 1999 glücklicherweise nicht mehr in Gebrauch.

DPA/AFP/DDP