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montagskolumne: meinhard rohr zur lage der nation im spiegel seines wissens

Am Montag nach der Wahl in Berlin ist nichts mehr so, wie es war, oder vielmehr alles wieder so, wie es schon immer nicht war, und nichts nicht mehr so, wie es nicht wahr war. Ach, Berlin! Was kannst Du schöne, anmutige und hübsche Stadt denn dafür, dass die Linken, zu denen leider auch ich einmal vor ewiger Zeit gehörte, sich in Dir so breit und lang und dick gemacht haben? Dass sie hier hocken und sitzen und kleben bleiben Tag um Tag, Monat um Monat und Jahr für Jahr. Dass sie weder wanken noch zittern noch straucheln. Nein, nein und abermals nein, dafür kannst Du, Berlin, können Sie, Berlin, könnt Ihr, Berlin, nicht das Mindeste, Wenigste, nicht mal das Geringste. Denn Du, Sie und Ihr, Berlin, bist, sind und seid einfach nur Stadt, Metropole und City. Insofern, demnach und auch deshalb völlig, gänzlich, ja total unschuldig für das, was passiert, geschieht und sich ereignet. Ich bin darüber jeden Montag aufs Neue erschüttert, ergriffen, gerührt und greife aus Schmerz, Wut und Angst in die Tasten.

Diese Kolumne erscheint in loser, aber leider häufiger Folge

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