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Dringend notwendige Ergänzung

betr.: „Plötzlich in Islamabad“ (Zwanghafte Claudia Roth), taz vom 16. 10. 01

Der taz-Kommentar läuft darauf hinaus, Claudia Roth als naiv oder „ewig gestrig“ darzustellen, nur weil sie im gerade noch richtigen Moment die richtigen Fragen stellt.

Schlimm genug, dass es den USA nicht – wie eigentlich klug – vorher eingefallen ist, für die Versorgung der Not leidenden Bevölkerung in Afghanistan und den Grenzgebieten die notwendigen Korridore vorzubereiten. Dass dies notwendig ist, haben sämtliche Hilfsorganisationen vor Ort stets betont. Aber man stand wohl unter Zeitdruck – erst mal Bomben plus ein paar lächerliche Eintagesrationen. Diese angebliche Doppelstrategie vermag nicht zu überzeugen.

Wenn es notwendig war, das eigene Gesicht zu wahren und mit Bomben die Bereitschaft zur Gegenwehr zu demonstrieren, dann ist es jetzt umso notwendiger, durch eine sinnvolle organisierte Hilfskampagne zumindest die schlimmen Folgen für die vom Krieg Betroffenen zu mildern und dadurch glaubwürdig zu machen, dass man sich nicht gegen die Menschen, sondern gegen den Terrorismus wehrt. Das ist kein Sieg für Bin Laden, sondern die dringend notwendige Ergänzung der Doppelstrategie, zumal nicht absehbar ist, was als ein erster „Erfolg“ des Bombardements zu gelten hat und wann dieser Erfolg eintreten wird.

Schlimm finde ich, dass behauptet wird, Frau Roth wolle auf diese Weise nur Wähler fangen. Man sollte sich lieber fragen, warum es erst jetzt überhaupt öffentlich möglich ist, als „kleiner Koalitionspartner“ auch die Einlösung der vereinbarten Grundsätze zu verlangen. IMKE FISCHBECK-GRIESE, Berlin

Die Redaktion behält sich den Abdruck sowie das Kürzen von Briefen vor. Die erscheinenden LeserInnenbriefe geben nicht notwendigerweise die Meinung der taz wieder.

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