: Sinnlos vor der Nase weggekauft
Die Gemeinde Barsbüttel (Kreis Stormarn) wird das Gebäude erwerben, in dem die „islamische Gemeinde Hamburg“ ein Bildungszentrum errichten will. Der Gemeinderat hat am Montagabend beschlossen, von seinem Vorkaufsrecht Gebrauch zu machen. Das hatte die CDU-Fraktion beantragt. Die „islamische Gemeinde Hamburg“ hat zwar bereits einen Mietvertrag. Deren Dachverband, das „Bündnis der islamischen Gemeinden in Norddeutschland (BIG)“, kann das Gebäude nun aber nicht dauerhaft erwerben (taz berichtete gestern).
„Wir werden jetzt mit allen Beteiligten Gespräche führen, um zu sehen, wie es weitergeht“, sagte der Bürgermeister von Barsbüttel, Arno Kowalski (parteilos). Die „islamische Gemeinde Hamburg“ geht davon aus, das Zentrum dennoch betreiben zu können, weil mit dem bisherigen Eigentümer ein Mietvertrag über 20 Jahre besteht. Ein möglicher Kündigungsgrund wäre Eigenbedarf der Gemeinde Barsbüttel. Die aber hat bisher kein Nutzungskonzept für das Gebäude vorgelegt.
Der bisherige Eigentümer hat seit Jahren vergeblich versucht, sein Haus zu verkaufen. Barsbüttel wollte sein Vorkaufsrecht nie ausüben – bis das BIG sein Kaufinte-resse bekundete. ee
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