: was macht eigentlichSoraya Pahlewi?
Sie war eine Berlinerin
Jetzt haben auch wir eine Sissy, eine Lady Di, eine „Prinzessin Schwermut“. Tief im Archiv hat Bild nach dem Tod von Soraya deren Wurzeln in der Stadt ausgemacht: Hier kommt ihre Mutter her, eine echte Berlinerin also. Eine Frau mit dem sehr deutschen Namen Eva Karl. Hier hat sich Karl in den persischen Studenten – nein, natürlich nicht einer von denen, die sich 1967 vor der Deutschen Oper prügelten als Benno Ohnesorg erschossen wurde – Fürst Khalil Esfandiary verliebt und hier ihn erstmals geküsst. In Berlin ist die 1932 geborene „Prinzessin mit den Katzenaugen“ aufgewachsen (mal abgesehen davon, dass sie im Ausland zur Schule ging und dort studierte). Hier war sie glücklich, das Glamourgirl der Massen bis zu ihrer Heirat 1951 mit dem Schah Resa Pahlewi von Persien. Jetzt ist Soraya tot, einsam und verlassen gestorben. In den Herzen der Berliner lebt sie, lebt ihr Mythos – dank Bild. Und wieder macht die Regenbogenpresse wie damals aus Soraya ein Medienereignis, kramt die alten Bilder heraus von ihr als Berliner Göre und der „Traumhochzeit auf dem Pfauenthron“. Wieder sehen wir die Bilder der dunkelhaarigen Schönen mit dem traurigem Blick, als der Schah 1958 die Scheidung von ihr verlangte, weil ihre Ehe kinderlos geblieben war. Noch einmal enthüllt Bild Sorayas Leben im römischen Jetset, ihre verunglückten Liebhaber, die Alkoholexzesse in der Schweiz, Frankreich, Mexiko etc. In der Nähe der Kinolegende Marlene hat Soraya in Paris gewohnt. Wann fordert Bild, sie neben dieser in Berlin zu begraben?
ROLA/FOTO: AP
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