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und sonst?

Wer diesen Text liest, hat es überlebt: das brodelndste Gerücht der Stadt. Per E-Mail, SMS oder Mundpropaganda verbreitete sich die Info wie ein Lauffeuer in ganz Berlin. Am 31. Oktober solle man möglichst nicht U-Bahn-Fahren. Oder S-Bahn. Oder wahlweise auch ganze Stadtteile meiden. Denn für den Mittwoch sei ein Anschlag geplant. Das berichteten besorgte BerlinerInnen der taz oder erzählten es guten Freunden. Die Info stammte meistens „aus relativ erster Hand“, von einer Freundin, deren Freundin die Lebensgefährtin, wahlweise auch Nachbarin eines Palästinensers oder Iraners oder Syrers oder Afghanen sei. Dieser sei plötzlich verschwunden und hätte seiner Bekannten vorher nur die Warnung vor einem Anschlag auf einem Zettel hinterlassen. Da sich das Gerücht ausbreitete, wie ein Gerücht das nunmal tut, wussten einige gar von von mehreren Bekannten, deren Freundin der Freundin „unabhängig voneinander“ gleiches gehört habe. Ein Polizeisprecher sagte dazu, man kenne das „Rätsel um den verschwundenen Araber“ seit etwa einer Woche. Trotz intensiver Nachforschungen habe sich aber „kein konkreter Hintergrund“ ergeben. Konkreter war da ein Bombenalarm am Hackeschen Markt, allerdings ohne islamistischen Hintergrund. Eine Werfergranate aus dem Zweiten Weltkrieg wurde von der Polizei abtransportiert. Ein weiterer verdächtiger Gegenstand an der Neuen Roßstraße in Mitte entpuppte sich als harmlose Gasflasche.

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